Hauptbereich
Aufbau der Feuerwehr Leimen
Die Stadt Leimen erstreckt sich auf einer Fläche von ungefähr 2000ha. Insgesamt besteht Leimen aus drei Stadtteilen, Leimen, St. Ilgen und Gauangelloch. Es wohnen ca. 27.000 Einwohner in Leimen.
Mehr Informationen zur Stadt, finden Sie hier: Link zur Hompeage der Stadt Leimen.
Jeder Stadtteil hat ein Feuerwehrgerätehaus als Standort des jeweiligen Löschzugs. Diese sind jeweils für ihren Stadtteil zuständig. Je nach Einsatzstichwort, unterstützen sich die Löschzüge aber gegenseitig. Gerade tagsüber ist dies erforderlich, da viele aktive Kameradinnen und Kameraden außerhalb von Leimen arbeiten. So wurde bereits im Jahr 1999 eine löschzugübergreifende Tagesalarmierung eingeführt. Hier werden bei Kleinalarmen erstmal nur städtische Mitarbeiter, Schichtarbeiter, Schüler und Studenten alarmiert. Diese Maßnahme soll vor allem die privaten Arbeitgeber entlasten. Als zusätzliche Maßnahme wurde im Jahre 2018 eine zusätzliche "Abteilung" ins Leben gerufen. Diese "Abteilung" setzt sich komplett aus Personal von der Stadtverwaltung Leimen zusammen. Die Kameradinnen und Kameraden haben ihre Grundausbildung während der Arbeitszeit durchgeführt. Alle 14 Tage trifft sich diese Mannschaft zur Übung. Diese Übung wird dann auch während der Arbeitszeit durchgeführt. Seit Abschluss der Grundausbildung unterstützt diese Gruppe tagsüber die Einsatzabteilung. Somit konnte die mitunter schwierige Tagesverfügbarkeit deutlich verbessert werden.
Zusätzlich zur Einsatzabteilung gibt es in jedem Stadtteil auch eine Jugendgruppe der Jugendfeuerwehr. Hier können Kinder und Jugendliche ab 10 Jahren bereits an die Feuerwehrarbeit herangeführt werden. Ab dem Alter von 17 Jahren erfolgt eine schrittweise Überführung in die aktive Einsatzmannschaft.
Aktuell besteht die Feuerwehr Leimen aus 149 aktiven Mitgliedern. Davon sind 19 weiblich. Die Jugendfeuerwehr besteht aus 39 Jugendlichen, darunter 5 Mädchen. Die Altersmannschaft besteht aus 36 Mitgliedern.
Alarm- und Ausrückeordnung
Der Rhein-Neckar-Kreis betreibt eine Zentrale Leitstelle für alle Hilfsorganisationen im Rhein-Neckar-Kreis. Hier wird die Notrufnummer 112 entgegengenommen. Die Leitstelle ist eine sogenannte integrierte Leitstelle. Dies bedeutet, dass hier sowohl Feuerwehr wie auch medizinische Notfälle inkl. dem Krankentransport bearbeitet und disponiert werden. Das Personal verfügt sowohl über eine medizinische wie auch über eine feuerwehrtechnische Qualifikation. Die integrierte Leitstelle Rhein-Neckar ist somit für die Sicherheit von ca. 550 000 Einwohnern zuständig.
Wenn ein Notruf hier eingeht, führt der Disponent eine standardisierte Notrufabfrage fest, sammelt alle benötigten Informationen und vergibt dann ein Einsatzstichwort für den jeweiligen Einsatz. Aufgabe der jeweiligen Kommandanten ist es im Vorfeld, für jedes Einsatzstichwort festzulegen wer, wann, wie alarmiert werden soll.
Grundsätzlich werden Brände in die Stufen 1 bis 4 (Klein- bis Großbrand) und die Hilfeleistungen ebenfalls in die Stufen 1 bis 4 unterteilt (Hilfeleistung klein bis Hilfeleistung groß). Im zweiten Schritt müssen dann die Einsatzstichworte den jeweiligen Stufen zugeordnet werden. Die Stichworte können beispielsweise Müllereimerbrand, Zimmerbrand, Dachstuhlbrand, Türöffnung, Verkehrsunfall oder Gefahrgutunfall lauten. Es gibt ca. 70 vorgegebene Einsatzstichwörter. Bei der Festlegung der Alarm- und Ausrückeordnung muss der Kommandant unter anderem auch berücksichtigen ob für ein Einsatzstichwort ein Spezialgerät erforderlich ist. Verfügt eine Feuerwehr beispielsweise nicht über eine eigene Drehleiter, kann direkt die Nachbarwehr bei der Alarmierung hinterlegt werden.
Zusätzlich zu den Stichworten wird noch die Alarmierungszeit unterschieden. So sieht die Alarm- und Ausrückeordnung werktags zwischen 06:00 Uhr und 18:00 Uhr anders aus, als außerhalb dieser Tageszeit und am Wochenende. Während der Tageszeit werktags wird bei Einsätzen der Stufe 1 nur die sogenannte abteilungsübergreifende Tagesalarmierung alarmiert. Diese besteht aus städtischen Mitarbeitern, Schichtarbeitern, Schülern und Studenten sowohl aus Leimen wie auch aus St. Ilgen. Es fährt somit ein Fahrzeug aus jeder Abteilung an die Einsatzstelle. Die Anfahrt erfolgt im sogenannten Rendezvous-Verfahren.
Außerhalb der Tageszeit werden Einsätze der Stufe 1 von der jeweils zuständigen Einsatzabteilung selbstständig abgearbeitet. Bei größeren Stichworten werden dann in der Regel mindestens zwei Abteilungen alarmiert. Da die Abteilungen Leimen und St. Ilgen über Spezialgerätschaften verfügen kann es auch sein, dass unabhängig der Stufe eine dieser Abteilungen mitalarmiert wird.
So kommt es zu Stande, dass auch bei vermeintlich „kleinen“ Einsatzstichworten mehrere Einsatzfahrzeuge die Einsatzstelle anfahren. Unabhängig davon kann es natürlich sein, dass ein Notruf sich zuerst dramatischer anhört als die Einsatzlage dann letzten Endes ist. Somit wird unter Umständen auch mal mehr Personal alarmiert, als dann tatsächlich notwendig ist.